Holz als Baumaterial

In der gesamten Geschichte der Architektur war sicherlich kein anderes Material so einflussreich wie Holz. Es ist selten, ein Gebäude zu sehen, das ganz ohne Holz hergestellt wurde, es ist bis heute ein grundlegendes Element der meisten Gebäude.

Die Menschen haben stets versucht, ihre Wohnstätten an ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen, angefangen bei Menschen, die Höhlen als Lebensraum nutzten, über alte Stämme, die einfache Unterkünfte bauten, bis hin zur gesamten Palette an Größen und Baustilen, die in modernen Häusern weltweit zu finden sind. Mit seiner Nützlichkeit und Vielseitigkeit hat Holz schon immer viel zu bieten gehabt.

Zu Ehren dieses wunderbaren Baumaterials werfen wir einen genaueren Blick auf die wichtige Rolle, die Holz in unserer Architektur gespielt hat und weiterhin spielt.

Holz im Laufe der Zeit

Die Rolle von Holz in der Architektur hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, wobei die Verwendung von Holz als primäres Baumaterial vor über 10 Jahrtausenden begann. Das älteste Holzgebäude der Welt, das heute noch zu sehen ist, ist der Hōryū-ji in Nara, Japan, ein Tempel, der erstmals um 670 n. Chr. erbaut wurde, während die Greensted Church in Großbritannien, die um 1053 erbaut wurde, die älteste Holzkirche der Welt ist und auch als ältestes noch stehendes Holzgebäude Europas gilt. Das älteste kontinuierlich bewohnte Holzgebäude ist Roykstovan, ein Bauernhaus, das um die Mitte des 11. Jahrhundert auf den Färöer-Inseln erbaut wurde.

Die obigen Beispiele veranschaulichen, wie aus Holz sowohl grandiose architektonische Statements, als auch einfache, rustikale Konstruktionen geschaffen werden können – bei Letzteren denkt man an Blockhäuser, Scheunen, frühe Saunen und die bis zur industriellen Revolution dominierenden Holzhäuser. Neben seinem reichen Angebot in vielen Teilen der Welt und seiner Erneuerbarkeit ist die Vielseitigkeit des Holzes vielleicht das Merkmal, das zu seiner Beliebtheit am meisten beigetragen hat. Holz kann in einer Vielzahl von Farbtönen mit weicheren und härteren Varianten zur Auswahl geschnitten, geformt und gebogen werden, sodass es sowohl für praktische Anwendungen wie Unterkonstruktionen und Balken als auch für ästhetische Anwendungen wie Fassaden und dekorative Elemente verwendet werden kann. Holz ist zugleich dauerhaft, stark, flexibel – und immer attraktiv.

Natürlich haben wir ein besonderes Interesse an der thermischen Behandlung  bei Thermory. Obwohl dieses Verfahren im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt und verfeinert wurde, um so effektiv wie heute zu sein, wurde es früher eingesetzt, als viele vermuten – als die Wikinger entdeckten, dass die Wärmebehandlung von Holz seine Haltbarkeit und Festigkeit verbessern kann.

Holz in der Neuzeit

Obwohl Holz nicht immer das Hauptmaterial für Gebäude war – Ton und Stein sind ebenfalls stark vertreten, und Metalle wie Bronze und Eisen kamen schließlich auch in den Baumaterial-Mix – war Holz eigentlich schon immer vorhanden. Und wie in William Hall’s Buch Wood (Holz), hat ihm die Kombination aus Schönheit und Nachhaltigkeitsvorteilen in letzter Zeit ein Comeback beschert, mit einer Reihe inspirierender Bauprojekte, bei denen ausschließlich Holz verwendet wird. Zu den bemerkenswerten Beispielen, auf die Hall hinweist, gehören eine Kiefernkirche in Norwegen, ein Büro, das in Österreich gleichzeitig als Abseilwand dient, und eine chinesische Bibliothek, deren Fassade mit Zweigen von Obstbäumen verziert ist.

Community Church Knarvik by Reiulf Ramstad Arkitekter. Photo: Hundven Clements Photography

Heutzutage wird Holz häufig zur Herstellung zukunfsweisender Holzmassiv- und Holzrahmenbauten, attraktiver Fassaden für Gebäude sowie für Innenelemente wie Treppen, Geländer und Fußbodenbretter verwendet. Verschiedene Holzarten bringen unterschiedliche Vorteile mit sich, Laubhölzer werden oft für statisch beanspruchte Elemente bevorzugt und mit Hölzern, die bessere Wärmedämmung und ansprechende Optik für Innenwände und Fußböden bieten, wird man oft exklusiven Ansprüchen gerecht. Die thermische Veredelung kann sogar dieser wünschenswerten Eigenschaften verbessern, indem sie eine optimale Haltbarkeit, Fäulnisbeständigkeit und Dimensionsstabilität garantiert. Eines der attraktivsten Merkmale von Holz für viele moderne Architekturbüros ist vor allem sein Nachhaltigkeitsnachweis.

Nachhaltigkeitsvorteile von Holz

Wir sprachen schon über die Nachhaltigkeit von Holz in einem früheren Artikel und neben anderen Vorteilen haben wir festgestellt, dass seine Erneuerbarkeit und Wiederverwendbarkeit positive Merkmale sind, ebenso wie auch seine geringere Umweltbelastung und seine Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern, den der Baum während seines Lebens absorbiert hat. Laut der Kommunikationskampagne Think Wood könnten „durch eine Maximierung des Holzverbrauchs sowohl im Wohn- als auch im Gewerbebau geschätzte 21 Millionen Tonnen (ca. 19.050.880 Tonnen) CO2 pro Jahr aus der Atmosphäre dezimiert werden – das entspricht einer Entfernung von 4,4 Millionen Autos von der Straße.“ Think Wood weist auch auf einige gesundheitliche Vorteileder Verwendung von Holz in Gebäuden hin, wie z. B. Stressreduzierung, erhöhte Konzentration und Zufriedenheit bei der Arbeit.

Aus diesen Gründen erwägen Länder und Gemeinden zunehmend die Verwendung von mehr Holz in den Städten. So kündigte die Französische Regierung kürzlich Pläne für ein Gesetz an, nach dem 50 % aller neuen öffentlichen Gebäude mit Holz oder anderen natürlichen Materialien gebaut werden müssen, und die neue Bibliothek „Oodi“ in Helsinki zeigt mit ihrer geschwungenen Holzfassade das Beste des modernen Designs. Auch viele prominente Architekten wenden sich zunehmend dem Holz zu, weil sie seine Vorteile erkannt haben – so hat beispielsweise der japanische Architekt Kengo Kuma gezeigt, was mit einer Reihe ausgefallener Designs alles möglich ist.

Weitere interessante und nachhaltige Nutzungen von Holz sind A Quiet Place to Sit and Res (Ein ruhiger Platz zum Sitzen und Ausruhen)eine Bank, entworfen von Kyle und Alyssa Trulen, die von Shel Silversteins Geschichte The Giving Tree (Der gebende Baum) inspiriert wurde. Das Design der Bank stellt nicht nur einen in der Mitte wachsenden Baum dar, sondern stellt auch die Jahresringe eines Baumes dar – wobei die inneren „Ringe“ der Bank, die aus Thermory-Esche und Kiefer gefertigt wurde, entfernt werden können, um dem Baum während seines Wachstums mehr Platz anbieten zu können.

Unterdessen ist Forest Green Rovers ein Fußballklub in England mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit – Forest Green Rovers FC ist bereits der erste 100 % vegane Fußballklub der Welt und hat nun die Baugenehmigung für ein Stadion aus Holz erhalten, dessen Bau in naher Zukunft geplant ist.

Holz existiert, um zu bleiben

Holz wurde im Laufe der Geschichte immer wieder in der Architektur verwendet, und es scheint unwahrscheinlich, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird. Tatsächlich wird mit der wachsenden Anerkennung der Notwendigkeit nachhaltigerer Lösungen in Gebäuden weltweit der Einsatz von Holz eher zunehmen, auch um andere umweltschädliche Materialien zu ersetzen. Dieser Trend unterstreicht nur die Notwendigkeit, unsere Wälder zu pflegen, damit diese wertvolle Ressource auch in Zukunft zur Verfügung steht.

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