Kindergarten in Litauen von DO Architects

Die Bezirksverwaltung Vilnius zeigt zusammen mit DO ARCHITECTS ein Beispiel dafür, wie ein städtischer Kindergarten aussehen sollte. Beim Bau wurden die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt, und das Projekt wurde angepasst, um eine große Fichte im Garten zu retten.

Architekt / Architektin

DO Architects

Jahr

2021

Produkt

BENCHMARK THERMO-KIEFER

Standort

Litauen

Vertriebspartner

Medzio gausa, IKOSA UAB

Der Kindergarten, umgeben von sowjetischen Wohnhäusern, wurde durch einen modernen Anbau erweitert. Das alte und das neue Gebäude sind durch Gemeinschaftsräume und einen geschlossenen Innenhof verbunden, in dem die Kinder nun alleine spielen können und in dem auch Kindergartenveranstaltungen stattfinden.

Der Innenhof ist der Haupteingangsbereich – er ist ein Ort, an dem sich Eltern, Kinder und Lehrer treffen und versammeln. Der Hof ist von Gemeinschaftsräumen umgeben – von innen können die Kinder immer sehen, was draußen passiert, und von außen, was in der Kantine und im Gemeinschaftsraum passiert. Auf diese Weise findet eine natürliche Sozialisierung statt, und es entwickeln sich Neugierde und ein Gemeinschaftsgefühl.

Von Anfang an war es das Ziel, eine nach Bäumen duftende Kita zu bauen: eine natürlich vergraute Holzfassade, Innenwände aus Holz, ein Boden, auf dem es sich angenehm und warm sitzen lässt, und eine Holztreppe. Holzarchitektur für öffentliche Zwecke ist in Litauen aufgrund der extrem strengen Brandschutzvorschriften nicht üblich, weshalb während der Durchführung des Projekts viele Gespräche sowohl mit den Kontrollbehörden als auch mit den Materiallieferanten stattfanden.

Im neuen Kindergarten sind alle Räume universell, und jeder hat zumindest mehrere Funktionen – helle Kita-Räume für Spiele, Musik, Übungen und Treffen; der Innenhof ist der Ort für Eingänge, Spiele und Konzerte. Die Dachterrasse ist auch ein Fluchtweg, der die beiden Treppenhäuser verbindet, und eine in die Fassadenwand integrierte Bank ist ein möglicher Ort für Unterricht im Freien.

Im Kindergarten sind alle „Nebenräume“ offen gestaltet. Der Alltag ist für die Kinder interessant und sollte nicht versteckt werden – der Raum der Reinigungskraft unter der Treppe hat Glastüren, durch die die Kinder zum Beispiel sehen können, wo saubere Handtücher liegen. Das Esszimmer hat ein großes Fenster zur Küche, so dass Kinder im Kindergartenalter die Küche sehen können; das Klettern auf der Treppe ist am Fenster vorgesehen, damit die Kinder dem Küchenpersonal zuwinken können.

In die Außenwände ist alles integriert, was man für Aktivitäten im Freien braucht – Nischen mit Türen für Spielzeug, Regale für Gartengeräte, ein kleiner Außenraum für einen Rasenmäher.

Bei der Planung und Errichtung der Kita wurde ein besonderes Augenmerk auf die dort wachsenden Bäume gelegt. Zu Beginn des Entwurfs war die Erweiterung der Kita an einem ganz anderen Ort geplant, aber als die Architekten ankamen und sahen, dass an dem geplanten Ort eine wunderschöne Fichte wuchs, wurde sie wie die anderen dort wachsenden Bäume erhalten. Eine Eiche wurde sogar in die Mitte eines umschlossenen Hofes verpflanzt, um die herum sich das gesamte Leben der Kita abspielt.

Ursprünglich auf der Website von DO Architects in litauischer Sprache veröffentlicht.

Bildnachweise: DO Architects