Privathaus auf den Moonsund-Inseln, Architektin Hanna Karits

Die Inseln Estlands faszinieren durch ihre Einzigartigkeit. Diese hat auch die Architektin Hanna Karits dazu inspiriert, eine Symbiose aus lokalen Materialien, Ruhe, Licht, Natur und Empathie zu schaffen. Ein Haus, in dem Sie nordische Dunkelheit, Kühle und saubere Luft genießen können.

Architekt

HANNA KARITS

Jahr

2022

Produkt

THERMORY THERMO-ESCHE F5-2

Standort

ESTLAND

Das Gebäude ist eine Holzrahmenkonstruktion aus CLT-Platten, die wunderbar mit dem überwiegend holzverkleideten Innenraum harmonieren. Um einen Ausgleich für die langen und kalten Winter in unserer Region zu schaffen, wurde Eschenholz von Thermory verwendet, das ein warmes und freundliches Raumklima erzeugt. Als zweites dominierendes Material wählte die Architektin estnischen Kalkstein.

Design

Das Design des Hauses beruht auf einer Weiterentwicklung des ursprünglichen Fabrikgebäudes. Vom Gebäudetyp handelt es sich um einen einstöckigen Bungalow, dessen Innenhof von hohen und mächtigen Fenstern umgeben ist, wodurch die langen Korridore und das Wohnzimmer von Licht durchflutet werden.

Das Haus verfügt über mehrere Schlafzimmer, zu denen ein langer mit Kalkstein und Holz getäfelter Korridor führt. Die Schlafzimmerlösungen sind schlicht, aber gut durchdacht und erfüllen alle notwendigen Aspekte, wenn die Familie für ein paar Tage Urlaub auf dem Lande anreist.

Japandi interjöör

Materialien

Im Haus wurden hauptsächlich natürliche Materialien verwendet: Holz, Kalkstein, Lehmfarbe, Wollteppiche. Diese Kombination beruhte auf ästhetischen Entscheidungen und dem Ziel der Architektin, eine möglichst natürliche Umgebung zu schaffen, die Ruhe bietet und die Seele erfrischt. 

Um Holz als umweltfreundlichstes und erneuerbares Baumaterial zu würdigen, hat es die Architektin auf so viele verschiedene Arten wie möglich eingesetzt.

„Die Verwendung von Holz als Material wurde mit dem Kunden beim allerersten Brainstorming vereinbart und ich beschloss, dies als Herausforderung anzunehmen. Ich hatte in der Vergangenheit einige Erfahrung mit thermisch behandeltem Material, jedoch nicht in diesem Umfang“, so Karits. 

Neben den Fußböden wurde das gleiche Holz auch für die Decken im Wohn- und in den Schlafzimmern verwendet, um in den hohen und offenen Räumen mit ihren großen Glasflächen ein Gefühl der Sicherheit zu schaffen.

„Der Gedanke, mit Holz mit einem so warmen und dunklen Farbton zu experimentieren, war aufregend, passte aber auch perfekt in den Kontext. Außerdem war ich an räumlichen Experimenten interessiert, um in den Räumen mit ihren hohen Decken und großen Glasflächen für Balance zu sorgen, und Holz war das perfekte Material dafür.“

Besonders erwähnenswert sind die Innentüren, bei denen man in direktem Kontakt mit dem Material steht, wenn man sie öffnet. Bei deren Design wurde auf die Ergonomie der Hand, die weiche Form des Holzes sowie eine möglichst saubere Lösung geachtet.

Details

Die einzigartigen Details wurden in Zusammenarbeit mit einem Spezialmöbelhersteller und Schreinern angefertigt. Diese erfinderische Denkweise ist in den Details des gesamten Hauses allgegenwärtig – der Wunsch, erwartete Lösungen zu konzipieren und neu zu strukturieren, neue Wege zu finden, Dinge zu platzieren, Räume zu trennen und Atmosphäre zu schaffen.

Die Küche ist wie ein Teil des offenen Wohnzimmers, aber mit einer niedrigen Decke und den holzvertäfelten Wänden bildet sie einen völlig separaten Bereich. Zum Zwecke der Essenszubereitung und der Möglichkeit einer räumlichen Trennung wurden zwischen dem Wohnzimmer und der Küche Glastüren mit Holzrahmen eingebaut, deren Platten übereinander geklappt werden können.

Japandi interjöör

Die Rückwand hinter der Küchenarbeitsplatte wurde aus übrig gebliebenen Kalksteinplatten hergestellt. Die Steinplattenreste wurden in schmale Streifen geschnitten, und man erkennt, was für ein detailreiches und raffiniertes Oberflächenmaterial Kalkstein ist. Die breite Küchenspüle, die Abtropfflächen und die Arbeitsplatten bestehen aus schwarzem Granit und sind eine Sonderanfertigung. Durch eine versteckte Tür gelangt man in die Speisekammer.

Die Idee eines großen Kamins in der Mitte des Wohnzimmers entstand aus der Überlegung heraus, dass es immer schön ist, Zeit an einem lebendigen Feuer zu verbringen. So entstand ein breiter Sitzbereich aus Kalkstein, in den eine Feuerstelle eingelassen ist. Der obere Bereich ist mit Stahlblechen verkleidet, die durch ein spezielles Patinierungsverfahren veredelt wurden.

Die Beleuchtung

Der Ausgangspunkt für die Beleuchtung war, diese so zurückhaltend wie möglich zu gestalten. Die Außenbeleuchtung ist minimal und diffus, um den Weg zum Haus sanft zu markieren und gleichzeitig die Möglichkeit zu belassen, den Sternenhimmel zu beobachten. Im Innenraum herrscht eine warme Lichttemperatur, was den warmen Farbton des Thermoholzes verstärkt. Das Haus ist in erster Linie für den Urlaub gedacht, daher liegt der Schwerpunkt auf Leselicht und Treffpunkten wie Küche, Sauna und Wohnzimmer. Die übrige Lichtgestaltung ist eine rein zweckmäßige.

Mehr unter https://hannakarits.com/

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